Dienstag, 5. Juli 2011

Kanda Reisebericht Tag 1-6

Tag 1

Morgens um 6 gehts los in Richtung Flughafen Düsseldorf. Wir fliegen mit Airberlin, da die im Sommer nonstop nach Vancouver fliegen. Das spart ein paar Stunden Flugzeit und vermindert das Risiko von Gepäckverlust, so die Überlegung. Bis auf ein wenig stockenden Verkehr auf der chronisch überfüllten A3 klappt soweit auch alles problemlos. Der Flieger selber ist eine ehemalige LTU Maschine und nicht mehr so ganz taufrisch, aber was solls.


Nach knapp 10 Std. landen wir wohlbehalten an der kanadischen Westküste in Vancouver. Schon lustig wenn man morgens losfliegt und 10 Std. später ebenfalls morgens landet.. Die Einreise läuft unproblematisch ab und der Flughafen von Vancouver ist einer der schönsten die ich bisher so gesehen habe.


Auch die Übernahme des Mietwagens bei Alamo klappt ohne Probleme, allerdings darf nur der Inhaber der Kreditkarte fahren und ein zweiter Fahrer soll $11 pro Tag extra kosten, worauf wir dann verzichten.


Wir bekommen den Schlüssel für einen nagelneuen Jeep Liberty in die Hand gedrückt und können nach kurzem Probieren der Automatikschaltung in Richtung Vancouver Downtown starten. Unser Hotel liegt super, direkt an der englisch bay, 100m von Strand entfernt. Die Austattung wirkt zwar, als sei sie das letzte Mal in den 70ern erneuert worden, aber für 2 Nächte wirds schon gehen. Wir versuchen noch möglichst lange die Augen aufzubehalten und schauen uns den Strand und den nahegelegnen Stanley Park an, fallen dann aber am frühen Abend doch ziemlich platt ins Bett.


Tag 2

Wie zu erwarten sind wir seehr früh wach und starten erstmal mit nem ordentlichen kanadischen Frühstuck: Kaffee, Lumberjack-Wrap mit Rührei und Speck und Muffins. Kann man sich dran gewöhnen!
Danach gehts runter zum Hafen und nach Downtown. Die Kulisse der Hochhäuser vor dem Pazifik ist schon imposant.


Im Hafen starten und landen unentwegt kleine Wasserflugzeuge. Wir sind so früh, dass die Geschäfte in Downtown grad erst öffnen und die Leute vor ihrem Bürotag noch ne Runde am Wasser joggen gehen.


Anschließend fahren wir mit dem Auto an dem Westbroadway, hier gibts einige Supermärkte und Outdoorläden, wo wir unsere Ausrüstung komplettieren. Mit Bärenspray und Lebensmitteln gehts dann zum Queen-Elizabeth-Park von wo man einen guten Blick auf die Stadt hat.



Am Nachmittag leihen wir uns Räder und kurven durch den Stanley park. Hinter ein Kurve sehe ich kurz einen Tier aus dem Gebüsch huschen, das für eine Katze eindeutig zu groß ist. Ein zweiter Blick bestätigt: es ist ein Waschbär, der da mal kurz die Straße gequert hat. Nett.



Tag 3

Wir starten heute Richtung Victoria island. Nach dem checkout im hotel gehts also Richtung Süden auf die Fähre von Tsawassen nach Swartz Bay. Wir sind früher als gedacht da, und können so eine Fähre früher als reserviert nehmen, sehr gut!

Die Überfahrt zwischen den kleinen Inseln hindurch gibt schonmal einen Vorgeschmack auf Victoria Island.
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Auf der Insel steuern wir direkt den Goldstream river provicial park an. Wir hatten zuhause versucht den campground per Google maps in der Satellitenansicht zu finden, vor ort stellt sich dann heraus, warum das nicht klappen konnte: Es ist schlicht ein Wald. Im Wald sind einzelne große Parzellen verteilt, alles ist sehr weiträumig angelegt und man sieht maximal seinen nächsten Nachbarn. Jeder Platz hat außerdem ganz selbstverständlich seine Feuerstelle und für ein paar Dollar kann man sich ein Bündel Feuerholz vom Pickup des Rangers greifen. Für abendliche Beschäftigung ist also gesorgt: Campfire starten! Wie sich herausstellt ist das ohne Beil zum Holzspalten allerdings ein ziemlich mühsames Unterfangen, aber immerhin hat man was zu tun ;)
Direkt hinter dem platz fließt zudem der Goldstream River entlang, der in einem kleinen Wasserfall in mehrere Badegumpen fließt. Wäre es etwas wärmer, könnte man hier prima reinspringen.
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Tag 4

Der Tag beginnt leider regnerisch, wir müssen Tarp und Zelt nass einpacken und machen uns im gut geheizten Jeep auf den Weg Richtung Norden nach Nanaimo und von dort einmal quer Richtung Westen über die Insel nach Tofino. Unterwegs gibts noch zwei eindrucksvolle Wasserfälle zu sehen.

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Da der Campground im Pacific Rim National Park nur noch einige kleine "walk in" Plätze frei hat, fahren wir weiter auf einen privaten Campground wenige Kilometer vor Tofino. Nachdem die Bier und Weinvorräte im lokalen Liquor Store aufgefüllt sind, schauen wir noch kurz bei Jamies whale watching vorbei und buchen eine Zodiac Tour für morgen vormittag. Das erste was man gefragt wird ist, ob man irgendwelche Hals oder Rückenprobleme hat.. anschließend dürfen wir eine Verzichtserklärung unterschreiben die man sich lieber nicht durchliest.. Von "du kann sterben, verklag uns nicht" bis "sämtliche Kosten für deine Rettung musst du selber tragen" ist alles dabei. Egal.


Tag 5

Nach dem Frühstück gehts direkt rüber nach Tofino zu Jamies. Dort werden wir zusammen mit einem holländischen Pärchen in "Survivalsuites" gesteckt, lustige orange Overalls und Gummihandschuhe.

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Unten am Dock nimmt uns dann Skipper Tony in Empfang und nach kurzer Einweisung brettern wir fünf auf einem gewaltig übermotorisierten Schlauchboot aus dem Hafen raus auf den Pazifik. Das Boot hat zwei dicke Ausenboarder und fliegt damit quasi über die Wellen. Allein für diese Achterbahnfahrt lohnt sich der Trip. Das Erste was wir zu Gesicht bekommen ist ein leicht verdutzter Seeotter, den wir bei seiner Morgentoilette stören. Oder beim Frühstück, daß lässt sich nicht so genau sagen.

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Auf der Suche nach Walen kurven wir weiter parallel zur Küste übers Meer und kommen irgendwann bei ein paar kleinen felsigen Inseln an, auf denen sich Seelöwen und Adler tummeln. Die Seelöwenweibchen sind erstaunlich interessiert an unserem Boot. Wenig später ist es dann soweit: wir finden den ersten Wal. Besser gesagt: zwei derer. Eine Buckelwal-Kuh mit ihrem Kalb kreisen vor uns umher und tauchen zwischen ihren Fischzügen immer wieder auf.

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Wir beobachten die Beiden eine ganze Weile lang und fahren dann weiter die Küste hoch bis wir einen Grauwal sichten. Der Grauwal taucht länger ab, da er auf den Meeresboden nach Essbaren durchwühlt. Auch hier bleiben wir noch etwas und schauen dem Wal zu.

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Anschließend geht es zwischen kleinen unbewohnten Inseln hindurch zurück nach Tofino.

Den Nachmittag nutzen wir für eine Wanderung durch den Regenwald zum Strand . In der Nähe eines Indianerreservat führt der Schooner trail auf Holzplancken durch den Wald zum Pazifik mit breitem Sandstrand.

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Das Wasser hat schmale Canyons in den Fels gegraben, durch die man gehen kann. Da Ebbe ist, liegen große Muschelbänke frei zwischen denen auch noch einige Seesterne am Fels kleben.

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Am Abend landen wir pwr Zufall im "Shelter", einem Restaurant in dem hauptsächlich teures Seafood serviert wird. Macht nix, ich bekomme trotzdem einen ordentlichen Burger mit Guiness :)

Tag 6

Das Wetter ist über nacht wieder schlechter geworden. Im Regen packen wir zusammen und machen uns auf den Weg zurück an die Ostküste. Auf dem Weg überlegen wir uns kurzfristig, schon heute die Fähre zurück aufs Festland zu nehmen. Das klappt auch ohne Probleme und nach kurzem Boxenstop bei Wendys rollen wir mit kaum Wartezeit aufs Schiff. Die Route Nanaimo - Horseshoe bay ist nicht so sehenswert wie die Hinfahrt, so dass wir die halbe Fahrt unter Deck verschlafen, aber der Blick auf die Skyline von Vancouver während der letzten halben Stunde ist nicht schlecht. Von horseshoe bay aus fahren wir den Sea-to-sky highway in Richtung Lake Alice. Unterwegs gibts noch einen Stop an den Shannon falls. Hier stürzt das Wasser 130m senkrecht herunter. Das sieht schon recht spektakulär aus.

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Der Campground Lake Alice befindet sich unmittelbar an gleichnamigem See. Bei entsprechenden Temperaturen kann man hier bestimmt super baden - wir beschränken uns auf eine Wandung am Ufer entlang...

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